22 Jahre
jung, quirlig und immer zusammen: bei Sarah und Anna-Lena heißt es seit ihrer
Geburt "Wir". Denn bisher gab es nichts, was die Zwillinge hätte trennen
können. Ganz gleich ob auf dem Tennisplatz, im Fitnessstudio oder beim Spaziergang mit dem Hund, Sarah und
Anna-Lena gibt es nur im Doppelpack. Jetzt haben die beiden sogar eine Ausbildung
gefunden, die sie zusammen machen können: die zur Gesundheits- und
Krankenpflegerin. Und mit ihrer Wahl sind die Schwestern mehr als zufrieden. "Die
Ausbildung ist unheimlich vielfältig, wir finden es spannend, Menschen zu
helfen, sie ein Stück weit auf ihrem Weg zu begleiten, sie beim Gesundwerden zu
unterstützen", sagt Sarah. Das kann ihre Schwester Anna-Lena nur bestätigen: "Zu
sehen, was Medizin möglich macht, das ist wirklich toll und immer wieder total
interessant."
Den Wunsch später mal im medizinischen Bereich zu arbeiten hatten die Zwillinge schon früh. Im Alter von sechs Jahren sind sie in ihrem Heimatort Unterbalbach dem Deutschen Jugendrotkreuz beigetreten. Ein Beitritt mit Folgen, denn seitdem sind die beiden ständig im Einsatz für Menschen. Nach dem Abitur folgte passgenau eine Ausbildung zu Rettungssanitäterinnen, die sie jetzt mit der Gesundheits- und Krankenpflege-Ausbildung am Bildungszentrum des Krankenhauses Tauberbischofsheim komplettieren. Für die Ausbildung braucht es aber mehr als eine gehörige Portion Motivation wissen die beiden: "Man muss auf jeden Fall emphatisch sein, auf Menschen zugehen und sich auf sie einlassen können. In stressigen oder brenzligen Situationen ist ein kühler Kopf gefragt und im Team arbeiten zu können, ist auch sehr wichtig. Von den Patienten und Angehörigen bekommt man unheimlich viel zurück. Für uns war es definitiv die richtige Entscheidung, bis jetzt gab es keinen Tag, an dem wir nicht gerne zur Arbeit gegangen sind."
Wichtig für Sarah und Anna-Lena war bei der Berufswahl auch, dass es Wege gibt, um sich später weiter zu qualifizieren. "Für uns ist klar, dass nach dem Staatsexamen noch nicht Schluss ist. Wir möchten Medizin studieren." Und das möchten die beiden auch wieder zusammen machen.
Aber auch viele andere Möglichkeiten würden Sarah und Anna-Lena nach dem Abschluss offen stehen: Zum Beispiel eine Weiterbildung zu Stationsleiterinnen, zu Intensiv- oder OP-Pflegerinnen oder ein anderes Studium wie zum Beispiel Pflegepädagogik.